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Querdenker und Qanons

Aktualisiert: 26. Nov. 2020

Getrennt marschieren, vereint schlagen

Wenn man der Einschätzung der vermeintlichen Kenner der "Querdenker" Szene und des "Qanon" Komplexes glauben darf, stellen beide für die demokratische Grundordnung und den sozialen Frieden in unserem Land eine nicht unbeträchtliche Gefahr dar.

Wie so oft haben aber auch die Experten auf diesem Gebiet nur rudimentäres Wissen. Bis jetzt fehlt eine wirklich befriedigende Gesamteinschätzung über das Themenfeld der Corona Gegner bzw. Kritiker, schlicht weil es einfach eine zu inhomogene Gemengelage an Mitgliedern in dieser Szenerie gibt. Der Versuch Teilnehmer der Demonstrationen, welche so zahlreich in diesem Land gegen die verhängten Corona Maßnahmen organisiert wurden, als rechtsextremistisch zu verorten scheiterte bisher kläglich. Es sind einfach zu viele und zu unterschiedliche Anhänger im Gefolge der Kritiker quer durch alle Alters-, Bildungs- und Milieuschichten.

Als führendes Argument wird neben der Gefahr der Demokratie diesem Narrativ der Querdenker eine Spaltung der Gesellschaft unterstellt. Doch reicht diese Erklärung aus um den Komplex besser verstehen und einschätzen zu können. Der Verfassungsschutz beobachtet mittlerweile die weitere Entwicklung aber was soll der Sinn und Zweck dieser Beobachtung sein? Vermuten sie eine extremistische Mutation und wenn ja, wen und was wollen sie dann verbieten? Ein ganze Meinungsrichtung? Gedanken und Ängste? Die Emotionen eines großen Teils unserer Bevölkerung? Das Volk selbst?


Immer mehr fühlen sich in diesem Land nicht mehr repräsentiert, geschweige denn verstanden oder gehört.

Vielmehr ist doch Ursache für die Entstehung solcher Gegenbewegungen wie so oft ein Unverständnis großer Teile der Bevölkerung für die gefassten Maßnahmen von Regierungen im Zustande unterschiedlichster Krisen, welchen man immer häufiger mit ohnmächtigem Staunen, offenem Misstrauen oder zumindest Zweifeln gegenübersteht. Immer mehr fühlen sich in diesem Land nicht mehr repräsentiert, geschweige denn verstanden oder gehört. Immer mehr ziehen sich in ihr privates Umfeld zurück, suchen dann dort mit Hilfe der neuen Medien selbst nach Antworten und finden diese häufig in Form von anderen Zeitgenossen, die sich ebenfalls in derselben misslichen Situation befinden. Dieses Phänomen ist weltweit zu beobachten. Kontakte sowie Netzwerke entstehen, die mit einer enormen Eigendynamik behaftet immer größere Kreise ziehen.

Als Beispiel für diese Entwicklung sieht man die noch recht junge Bewegung der Anhänger von Q, einem oder mehrerer ominöser Vertrauter um den noch amtierenden US Präsidenten Donald Trump. Seit 2017 veröffentlicht dieser „Q“ seine kryptischen Botschaften in sozialen Netzwerken, die stets seine Anhängerschaft in helle Aufregung versetzen und einen digitalen Tsunami an Interpretationen auslöst. Auch hier finden sich unter den Verschwörungstheoretikern bzw. Erzählern Anhänger verschiedenster sozialer Schichten. Vom Bildungsbürger bis zum Harz IV Bezieher, vom Arzt bis zur Putzfrau, die Liste derer ist lang welche sich in dieser komplexen Welt nicht mehr zurecht finden. Sie sind empfänglich für die Legende einer einzigen Ursache, ja eines großen Planes, welcher hinter all dem zu stecken scheint, in dem Geheimgesellschaften, Kanibalismus und Kinderhandel ein riesiges Netzwerk dunkler Mächte entstehen lässt, welche den gesamten Planeten umspannt und gefangen hält.

Die Gemeinsamkeit von den Querdenkern und Qanon ist somit die Sehnsucht nach Anerkennung, Verständnis und Empathie. Diese ist in dieser globalisierten Welt schon lange verloren gegangen. Das universelle Weltbild lässt keinen Raum mehr für das einzelne Indiviuum und seine Bedürfnisse. Die Instrumente der Verwaltung und Organisation von ganzen Staate, Nationen und Ländern in Form von Regierungen, Parteien und sonstigen Institutionen sind administrative Relikte vergangener Epochen. Sie zeigen sich im 21. Jahrhundert als unzureichende Werkzeuge für eine zufriedenstellende Verwaltung ganzer Völker und scheitern immer häufiger offensichtlich an ihrer eigenen Unzulänglichkeit. Der Epochenwechsel ist auf diesem Gebiet mit Händen greifbar. Viele erkennen immer häufiger die notwendigen und überfälligen Reformen und einen Sinneswandel. Trotzdem verweigern sich die Mächtigen dieser Veränderung, verneinen die Notwendigkeit und greifen nicht selten auch in vermeintlich demokratischen Staaten zu totalitären Mitteln. Ein Widerspruch, der aber die tatsächliche Schwäche dieser sogenannten "freiheitlichen Gesellschaften" aufdeckt und für alle sichtbar macht.

Keine Partei, keine Regierungsform oder sogar Ideologie kann die Lösung des Problems sein, sondern ist das Problem!

Das Scheitern ist somit vorherbestimmt. Keiner kann leugnen das die Repression, die Denunziation, die gegenseitige oder staatliche Bespitzelung, die soziale Isolation und sonstige Verächtlichmachung aller unliebsamen Bewegungen, Menschen und großer Bevölkerungsteile in allen Staaten dieser Erde über einen gewissen Zeitraum nicht irgendwann auch den dümmsten Zeitgenossen dazu bewegen könnten sich resigniert und angewidert von diesem Schauspiel abzuwenden.

Diese Politdarsteller verlieren langsam aber stetig ihr Publikum und das ist gut so!

Man sollte dabei niemals vergessen um was es in Zukunft geht. Keine Partei, keine Regierungsform oder sogar Ideologie kann die Lösung des Problems sein, sondern ist das Problem! Die Apologeten des unbegrenzten Wachstums, des Liberalismus, Universalismus, der Menschenrechte und Globalismus haben ihr Pulver schon lange verschossen. Die eigene Hybris wird ihnen zum Strick, die Endlichkeit des grenzenlosen Wachstums zum Sargnagel und das böse Erwachen aus dem multikulturellen Traum zum Henker ihrer Existenz. Es erübrigt sich somit für die Bewahrer jede unnötigen Gegenwehr oder Widerstand, denn den Lauf der Geschichte hält niemand auf.


Vertraut dem Plan!

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